Vizerektorat Qualität
Die Gleichstellung von Frau und Mann ist ein zentraler Auftrag der Universität Bern. Konsequent verfolgt, führt sie zu neuen Gesellschaftsmodellen, einer stärkeren Wirtschaft und neuen Perspektiven in Wissenschaft und Forschung.

Universitätsleitung

Schub für die Gleichstellung

Im vergangenen Jahr sind 13 von 23 neuen Professuren mit einer Frau besetzt worden. Das Ziel von insgesamt 25 Prozent Frauen bei den ordentlichen und ausserordentlichen Professuren wurde knapp verfehlt.

 

Von Prof. Dr. Silvia Schroer, Vizerektorin Qualität

Grosse Sichtbarkeit hat den Gleichstellungsanliegen der nationale Frauenstreik vom 14. Juni 2019 verliehen – so auch an der Universität Bern. Dies zeigte sich etwa an der Verleihung des diesjährigen Gleichstellungspreises Prix Lux: Von 16 Bewerbungen stammten allein 5 aus dem Umfeld des Frauenstreiks. Ausgezeichnet wurde die Studierendenschaft der Universität Bern (SUB), die sich seit langem für Gleichstellung und Diversität einsetzt.

Lokal, national und international vernetzt

Die Universität Bern engagierte sich im Rahmen des Programms «Chancengleichheit und Hochschulentwicklung» von swissuniversities in hochschulübergreifenden Kooperationsprojekten. Dazu gehören die digitale «Diversity Toolbox» für Gleichstellungsbeauftragte, Forschende und Dozierende, das Benchmarking-Projekt der HSG St. Gallen sowie H.I.T., ein Programm zur Förderung von Frauen in universitären Führungspositionen und einer gendersensitiven Führungskultur in der Wissenschaft. Für das Kooperationsprojekt «chance_be» zur Förderung der Chancengleichheit bei der Berufs- und Studienfachwahl der drei Berner Hochschulen ist die Universität Bern Leadinghouse. 

Nicht nur die nationale, auch die internationale Vernetzung trug 2019 Früchte: Die Universität Bern initiierte innerhalb des Verbundes «The Guild», dem 19 europäische Universitäten angeschlossen sind, die Arbeitsgruppe «Gender and Diversity» und führte das erste Treffen der Arbeitsgruppe an der Universität Bern durch. Die europäischen Gäste waren beeindruckt von den neuesten Zahlen der Universität Bern: Zwar konnte das Ziel von 25 Prozent Frauen bei den ordentlichen und ausserordentlichen Professuren noch nicht ganz erreicht werden. Aber bei den Neuanstellungen gab es einen beachtlichen Sprung nach vorn: 13 von 23 neuen Professuren wurden mit einer Frau besetzt (57 Prozent). In den jährlich stattfindenden Strategiegesprächen thematisierte die Universitätsleitung die ungleiche Geschlechterverteilung und regte insbesondere Fakultäten mit tiefem Frauenanteil an, die DORA-Deklaration bei Anstellungsverfahren zur umfassenden Bewertung wissenschaftlicher Leistung zu berücksichtigen. Zudem wurde das neue Sensibilisierungsvideo «Professorin gesucht», das Stolpersteine und Empfehlungen zu Chancengleichheit in Anstellungsverfahren sichtbar macht, zu Beginn jeder Anstellungskommission gezeigt.

Kurz gesagt

«Ein grosser Erfolg war die dritte Durchführung des Karriereprogramms COMET – Coaching, Mentoring und Training – für 20 Postdoktorandinnen oder Habilitandinnen.»


Prof. Dr. Silvia Schroer, Vizerektorin Qualität

Vereinbarkeit fördern

Ein grosser Erfolg war die dritte Durchführung des Karriereprogramms COMET – Coaching, Mentoring und Training – für 20 Postdoktorandinnen oder Habilitandinnen, die im Programm ihre nächsten Karriereschritte auf dem Weg zur Professur planen konnten. Mit dem Beratungsangebot für Dual Career Couples unterstützte die Universität Bern rund 20 Partnerinnen und Partner von neuankommenden Professorinnen und Professoren sowie Postdoktorandinnen und Postdoktoranden beim beruflichen Neustart in der Schweiz. Zudem konnte zusammen mit der Stiftung KIHOB, Kinderbetreuung im Hochschulraum Bern, das neue Angebot «Plan B» lanciert werden: Im Fall von kranken Kindern oder kurzfristigen beruflich bedingten Abwesenheiten sowie Prüfungen werden die Kinder zu Hause betreut.

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